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Alternativer und nachhaltiger Tourismus im Vordergrund

21.10.2022 Die zweitägige Konferenz über alternativen und nachhaltigen Tourismus, die von der Deutsch-Griechischen Versammlung mit Unterstützung der Gemeinde Plastira See organisiert wurde, endete letzte Woche mit großem Erfolg.


  • 21.10.2022

Die Konferenz wurde vom Vizeminister beim Premierminister Christos Triandopoulos eröffnet, der darauf hinwies, dass alternative Formen des Tourismus „zu einer nachhaltigen Tourismusentwicklung beitragen, den Besucher näher an die natürliche Landschaft, an die lokalen Gemeinschaften, aber auch zum kulturellen Erbe führen. Sie eröffnen neue Perspektiven für die Entwicklung des alternativen Tourismus in Thessalien und schaffen gleichzeitig Vorteile für die lokale Gesellschaft und Wirtschaft“.  Auf der Konferenz richtete die Vizeministerin für Tourismus Sofia Zacharaki ein Online-Grußwort an das Publikum und betonte hierbei die Vorteile der Bündelung von Massnahmen für alternativen Tourismus seitens des Ministeriums, um mit Kampagnen für jeden einzelnen Monat des Jahres  alle Formen des Tourismus für das ganze Jahr, sowie Mikrokampagnen für spezielle Formen des Tourismus zu fördern. Eine wichte Rolle werden die nationalen und lokalen Beobachtungsstellen für Nachhaltigkeit und das Internationale Küstentourismus-Forschungszentrum für das Mittelmeer spielen, das in Griechenland in Zusammenarbeit mit der Welttourismusorganisation gegründet wird. Die Präsidentin des EOT (Nationale Tourismusagentur Griechenlands), Angela Gerekou, sprach ebenfalls eine Begrüßung per Videobotschaft, in der sie die Bedeutung alternativer Tourismusformen für die Bereicherung des Tourismusprodukts des Landes betonte.

Am ersten Konferenztag wurden die Besonderheiten und Möglichkeiten für die Entwicklung des Wander- und Bergtourismus sowie die Förderung und Zertifizierung von Wanderwegen beleuchtet. Tasos Gousios, Gründer und CEO von Alpha Marketing, verwies auf die Entwicklung des Wandertourismus in Thessalien und betonte, dass es zertifizierte Wegenetze geben muss, die den Besuchern Sicherheit bieten, damit das Gebiet als Ziel für Wandertourismus ausgewiesen werden kann mit der kollektiven Zusammenarbeit aller Beteiligten.  Nikolaos Kroupis, Mitglied des griechischen Bergsteigerverbandes Karditsa, sprach seinerseits über die Möglichkeiten und Chancen für die Entwicklung von Bergaktivitäten in der Region Süd-Pindos. Die Möglichkeiten eines integrierten touristischen Produkts für den großen Wanderweg des Pilion wurden von Nikos Maggitsis, zertifizierter Bergführer, hervorgehoben. Die beiden Elemente Berg und Meer seien für den Besucher sehr attraktiv und das Bestehen einer Zertifizierung gewinne das Vertrauen ausländischer Besucher, sagte er bezeichnenderweise. Konstantinos Karantzoulis, zuständig für die Erkundung alter Wanderwege bei „Paths of Greece“, verwies auf die notwendigen Maßnahmen zur Markierung, Instandhaltung und Förderung bestehender Wege und auf die Bedeutung der Unterstützung durch die Anwohner. Von deutscher Seite, referierte Dirk Zimmermann, Regionalmanager Hochsauerlandkreis, über die erforderlichen Schritte zur Zertifizierung von Wanderwegen.  „Es ist wichtig, Verbindungen zwischen den Wanderwegen herzustellen, damit Wanderer überall hinkommen. Wir versuchen, bestehende Orte stärker zu vernetzen, nicht neue zu schaffen“, so der deutsche Experte. Franz Hölzl, Bergsteiger, präsentierte seine eigene Perspektive zur Förderung des Bergsteigens und des Klettertourismus in Griechenland, wobei er das Beispiel von Kalymnos als nachahmenswert hervorhob.

Am zweiten Konferenztag wurden Bedeutung und Entwicklungsmöglichkeiten des Fahrrad- und Tauchtourismus vorgestellt. Vicky Karantzavelou, Tourismusjournalistin und Direktorin von AMKE „NATTOUR“, betonte die Bedeutung der Entwicklung des Labels „Bike Friendly“, das in Zusammenarbeit mit der Griechischen Gesellschaft zum Schutz der Natur und der sozialen Vernetzung von Radfahrern erfolgt, wo die Radfahrer selbst ihre Erfahrungen aufzeichnen.  Kundenorientierung, Synergien mit der lokalen Gemeinschaft und dem Markt sowie ein guter Kommunikationsplan sind für Spyros Papageorgiou, Entwicklungsdirektor von „Citier for Cycling“, die Schlüssel zum Erfolg.  Dimitris Charalampidis, Gründer und Eigentümer des Freizeitparks „Tavropos“, präsentierte die Vielfalt der Aktivitäten mit Mountainbike, einfach oder elektrisch, Tretboot, Bogenschießen, Kanu-Kajak, SUP und Wandern, indem man einfach die Ausrüstung mietet oder an organisierten Aktivitäten mit einem Führer teilnimmt.  Gisela Löwe vom Arnsberger Radsportverband verwies auf die wirtschaftlichen Vorteile des Radtourismus im Hochsauerlandkreis und die Notwendigkeit, sich den touristischen Ansprüchen insbesondere in puncto Sicherheit und Erreichbarkeit anzupassen. Michael Maier vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club), betonte die Deutung der Radwegequalität in Verbindung mit der Anbindung der Radrouten an Sehenswürdigkeiten und Gastronomieangebote.

In Bezug auf den Tauchtourismus stellte Dias Menis, Ausbilder der Tauchschule von Alonissos „TRITON CLUB“, den Meerespark der Nördlichen Sporaden vor, der für seine reiche Flora und Fauna des Meeresbodens und den Schutz der Robben sowie des Schiffswrack von Peristera bekannt ist, wo eine Closed-Circuit-Kamera ununterbrochen live Aufnahmen ausstrahlt und es den Touristen ermöglicht, elektronisch zu „tauchen“. Uli Kunz, Taucher und Fotograf, präsentierte wiederum, wie aufregend das Tauchen rund um Alonissos ist und wies darauf hin, dass die Wichtigkeit des Meereslebens bereits in der Schule vermittelt werden sollte. Abschließend hob Christos Petreas, Professor, Wirtschafts- und Tourismusökonom, die Chancen hervor, die sich für den Meeres- und Seewassertourismus ergeben. Die Förderung eines Gebiets als erkennbares Wassertourismusziel verbunden mit hohen Standards, Zugänglichkeit, Sicherheit und Hygiene sind für ihn die notwendigen Voraussetzungen, um diese Art von Tourismus das ganze Jahr über zu entwickeln.

Am Ende der Konferenz gab es Gelegenheit, sich in Diskussionsrunden zwischen griechischen und deutschen Experten auf dem Sektor des alternativen Tourismus, die sehr interessante Vorschläge und Ansätze vorstellten, zu vernetzen Die Deutsch-Griechische Versammlung wird weiterhin die Initiativen zur Förderung einer nachhaltigen und ausgewogenen Entwicklung des touristischen Produkts mit der Stärkung des alternativen Tourismus und dem Ziel der Verlängerung der touristischen Saison unterstützen.

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